Tiny Family Laura & Paul
Ein Interview mit der Dokumentarfilmerin Laura Rindlisbacher und ihrem Grossvater Paul Grau.
Laura und Paul in dessen Wohnung in der Stadt Zürich
Immer schön, wenn sich zwei "Puzzleteile“ zusammenfügen: Ich habe Laura (Lolo) und ihren Grossvater Paul unabhängig voneinander kennen gelernt. Lolo hat für Bexio ein wunderbares Video über mich und ‘The Tiny’ gedreht, Paul und seiner Frau Sabine (Bine) begegne ich regelmässig beim abendlichen Hundespaziergang. Sie alle sind mir durch ihre offene und fröhliche Art sofort ans Herz gewachsen. Bei unserem Zusammentreffen für das Interview erhielt ich erst mal ein Gläschen Champagner von Bine in die Hand gedrückt. Ihre Lebensweise ist ein wahrhaftiges Beispiel dafür, wie stilvoll sich das Leben gestalten lassen kann. ☺︎
Sibylle: Liebe Lolo, wie ist dein Bezug zu deinem Grossvater?
Laura: Ich bin grösstenteils bei meinen Grosseltern aufgewachsen. Daher ist die Beziehung sehr tief. Mein Grossvater und ich hatten schon immer eine spezielle und enge Bindung. Er hat der Familie stets gegeben und er ist mein sicherer Hafen. Durch ihn verstehe ich, was bedingungslose Liebe heisst. Ich glaube, das erfahren zu dürfen, hat mir sehr viel Halt für meinen Lebensweg mitgegeben und ich hoffe, dass ich das auch so weitergeben kann. Meine Grosseltern sind sicher nicht wie aus dem Buch. Sie sind zwei verrückte Vögel, die nächtelang auf den wildesten Partys durchgetanzt haben – aber genau das liebe ich auch so an ihnen.
Was macht ihn besonders für dich?
Mein Grossvater ist etwas Besonderes. Für mich ist er einer der coolsten Typen überhaupt. Er hat in seinem Leben alles gemacht – tolle und verrückte Sachen, und bestimmt auch einigen Dummheiten – aber genau durch diese Erfahrungen kann er so viel weitergeben. Da war er immer ehrlich. Er ist einer der grosszügigsten Menschen, hat im Gegenzug nie etwas erwartet. Und er ist ein Macher! Er hat all seine Pläne umgesetzt und tut dies noch heute. Das macht mich unglaublich stolz!
Zelebriert ihr beide ein gewisses Ritual?
Das war vor allem früher der Fall: Wenn ich als kleines Kind nicht einschlafen konnte und Alpträume hatte, habe ich meinen Arm bei ihm eingehakt und wir bestimmten dann zusammen einen Phantasieort. Das konnte überall auf der Welt sein! Etwas, das wir immer noch gerne tun: an einem verregneten Tag alte Disneyfilme zusammen schauen.
Der beste Rat deines Grossvaters, den du verinnerlicht hast, ist..?
Da gibt es unzählige! Mein Grossvater war und ist ein aktiver Geschäftsmann. Er führt seit über 27 Jahren einen TV-Sender. Das war vor allem in der Gründungsphase sehr intensiv. Aber egal wie viel er zu tun hatte: Die Familie war stets das Wichtigste. Er hatte immer Zeit und ein Ohr für mich, egal wie viel los war. Wir definieren uns heute so sehr über unsere Arbeit, dass wir oft vergessen, was wirklich wichtig ist. Das hat er mir beigebracht: Dass man auch einfach mal den Laptop zuklappen und die Zeit mit den Menschen, die man liebt, geniessen sollte.
Wie würdest du ihn in einem Satz beschreiben?
Paul ist wie ein alter, weiser Baum. Seine Äste reichen weit und sein Schatten spendet Geborgenheit. Ich hoffe, dass ich ein bisschen von seiner Kraft und Weisheit in meinem Lebensweg weitertragen kann. Ich bin sehr dankbar, dass er meine Wurzeln so tief in die Erde gepflanzt hat. Er hat mir mitgegeben, dass ich fliegen kann, auch wenn er meine Flügel nicht sein können.
Vieles! Ich lache sehr viel – und sehr laut, sagt man zumindest. Meine Grossmutter mit ihren frechen Sprüchen, meine kleine Schwester, weil sie einfach lustig ist und meine beste Freundin Katha. Selbst wenn wir gerade geweint haben, müssen wir meistens fünf Minuten später wieder lachen.
Sabine ‘Bine’, die ehemalige Filmschneiderin, mit ihrer Enkelin Laura vor ihrer DVD-Sammlung
An welchem Filmprojekt bist du gerade dran?
Ich drehe gerade einen Dokumentarfilm über einen Gerichtsfall in den USA. Und zwar geht es da um die Elefantendame Happy, die seit über 40 Jahren im Bronx-Zoo auf kleinstem Raum leben muss, seit 16 Jahren ganz alleine in ihrem Gehege. Elefanten sind sehr soziale und intelligente Wesen. Nun hat ein Anwalt ihren Fall vor Gericht gebracht mit dem Argument, dass Happy ein hochintelligentes Wesen sei und das Recht auf Freiheit habe. Der Fall wirft viele spannende Fragen auf, besonders über unsere Beziehung zur Natur und zur Tierwelt und deren Stand in unserem Rechtssystem. Momentan unterscheidet das Gesetz nur zwischen «Sachen» und «Personen». Nur als Person hat man auch ein Recht. Der Fall stellt genau dies in Frage: Kann ein Elefant eine ‘Person’ sein, die das Recht hat, über ihre eigene Freiheit zu entscheiden?
Was unterschätzen Laien oft an deinem Beruf?
Die unzähligen Stunden und die Energie, die darin einfliessen. Jedes Mal, wenn ich einen Film mache, habe ich das Gefühl, ich gebe damit ein Stück von meiner Seele in die Welt hinaus. Das ist einerseits sehr schön, andererseits macht es einen verletzlich. Filme machen ist etwas sehr Persönliches.
Drei Dinge die dein Herz berühren sind..?
Das Meer, Menschen und ihre Geschichten sowie das Leben mit all seinen Wundern, denen man jeden Tag begegnet.
Wie sieht dein Morgenritual aus?
Ich beginne meinen Tag mit Atemübungen und einer Meditation. Das ist für mich wie Zähneputzen. Dann gehe ich entweder eine halbe Stunde joggen oder mache Yoga. Ich liebe es, meinen Tag in der Natur und mit Bewegung zu starten. Danach setze ich mich an den Tisch, am liebsten mit meinem Freund Flurin, trinke einen Tee und rede mit ihm über den kommenden Tag. Natürlich darf eine Schüssel Granola nicht fehlen!
Wie isst du dein Granola am liebsten?
Am liebsten mit Kokosjoghurt oder Kokosmilch und Beeren. Im Sommer kombiniere ich das classic Granola gerne mit einem Smoothie und löffle es aus dem Glas.
Was unterscheidet unser Granola von anderen? Was ist daran besonders?
Ich habe fünf Jahre in Australien gelebt. Dort ist die Food-Kultur unglaublich gut. Es gibt viele kleine Unternehmen und Brands, die sehr hochwertige und schöne Produkte machen. Als ich dann in die Schweiz zurückgekommen bin, war es auf vielen Ebenen ein Kulturschock – auch, weil solche Produkte hier nur schwer zu finden sind. Als ich dann das Granola von Tiny Factory entdeckt hatte, war ich total begeistert und es hat mich an die Produkte von dort erinnert. Das Granola ist mit so viel Liebe zum Detail gemacht – von der Verpackung bis zum Auftritt. Das schmeckt man mit jedem einzelnen Bissen. Für mich das Beste, das es gibt!
Die Dokumentarfilmerin ist teilweise rund um die Uhr an der Arbeit